Sofortige Entlastung der Notaufnahme am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide sowie auch der Rettungsdienste dringend erforderlich
Sofortige Entlastung der Notaufnahme am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide sowie auch der Rettungsdienste dringend erforderlich
Die Notaufnahme im Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide sowie die Rettungsdienste stehen vor immensen Herausforderungen. Die steigende Anzahl von Patienten zeigen, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.
Die Gründe dafür sind ausreichend analysiert; die erforderlichen Entscheidungen stehen aus. „Zunächst einmal ist die Hinhaltetaktik der Kassenärztlichen Vereinigung nicht mehr hinnehmbar“, so der SPD-Gesundheitspolitiker Jörn Hoffmann. Die seit Monaten anhaltenden Gespräche zwischen der Klinikleitung und Vertretern der KV führen noch immer zu keinem Ergebnis. Eine Entscheidung der KV zu Gunsten des Standortes Bremerhaven-Reinkenheide für ein alternatives Versorgungsangebot, welches in Form eines gemeinsamen Tresens für die Ersteinschätzung über eine ambulante Notversorgung oder aber eine stationäre Aufnahme „hätte angesichts der dramatischen Entwicklung bereits getroffen werden können“.
Bernd Freemann, FDP Gesundheitspolitiker, fordert ebenfalls die KV auf, gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten ein gemeinsam einsehbares Terminvergabepool zeitnah an den Start zu bringen. Das impliziert, dass gehfähige Patienten, die medizinisch nicht zwangsläufig in einer Notaufnahme versorgt werden müssen, aber in der Notaufnahme vorstellig werden, bei der Terminierung in einer Haus- oder Facharztpraxis unterstützt werden.
Das der Umzug des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes an den Standort KBR bisher nicht erfolgt ist, ist für die CDU-Gesundheitssprecherin Günna Dertwinkel ein weiteres Ärgernis. Die zunehmenden Zahlen erfordern eine gemeinsame Lösung. Außerhalb der üblichen Öffnungszeiten der Praxen wird eine weitere Anlaufstelle angeboten, bei der medizinisch betrachtet keine Akutversorgung notwendig ist und die aber für eine Entlastung der ZNA (Zentrale Notaufnahme) sorgen wird.
Alle drei Sprecher sind sich einig, dass die derzeitige Situation in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) sofortiges Handeln verlangt. Trotz jahrelanger Forderungen nach Maßnahmen zur Verbesserung der Situation haben wir bisher keinen Erfolg gesehen. Angesichts dieser Dringlichkeit und der bereits getroffenen Maßnahmen ist es nun unerlässlich, am Standort des Klinikums ein Integriertes Notfallzentrum einzurichten, wie es von SPD, CDU und FDP seit langer Zeit gefordert wird. Die effiziente Patientensteuerung und die Entlastung der Rettungsdienste sind von entscheidender Bedeutung und wir fordern, dass diese Maßnahme auch ohne weitere Beteiligung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) umgehend umgesetzt wird.
Daraus resultierende Personalstellen sind einzurichten; das Anwerben von zusätzlichen Allgemeinmedizinern ist nach Auffassung von SPD, CDU und FDP von besonderer Bedeutung und muss vorrangig intensiviert werden .
Auch das Klinikum wird in die Verantwortung genommen, da für eine Prozessoptimierung die Mitarbeiter in der ZNA nicht alleine gelassen werden dürfen. Insbesondere das Bettenmanagement für die stationäre Aufnahme muss verbessert werden; Prozesse hierfür dauern nach Auffassung von SPD, CDU und FDP in Teilen zu lange. Wenn medizinische Fachangestellte auf dem freien Arbeitsmarkt nicht zu finden sind, muss es für einen gewissen Zeitraum eine interne Lösung gebeten, in dem dann Personal aus den Stationen dafür abgestellt wird..
Da das Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide u. a. auch für die Patientenversorgung des Landkreises Cuxhaven eine Versorgung übernimmt, erwarten die gesundheitspolitischen Sprecher von SPD, CDU und FDP, dass sich die Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard in Verhandlungen mit dem Land Niedersachsen begibt und für eine finanzielle Mitwirkung beim Ausbau der medizinischen Versorgung im Land Bremen eintritt. „Es kann nicht angehen, dass die gewollte Optimierung von Krankenhausdienstleistungen in Verbindung mit einer Konzentration von (wenigen) Krankenhausstandorten dazu führt, dass Bremerhaven für seine oberzentrale Funktion alleine für die medizinischen Infrastrukturkosten bei der Betreuung von Patienten aus dem niedersächsischem Umland aufzukommen habe“, so der SPD-Politiker Hoffmann. Bernd Freemann (FDP) regt weiterhin an zu prüfen, ob eine Verlagerung von Patienten aus der Wesermarsch nicht auch vermehrt an die Kliniken in Oldenburg oder Wilhelmshaven vorgenommen werden können. „Jetzt muss gehandelt werden, die Zeit des Abwartens ist vorbei“, so Günna Dertwinkel abschließend.