KVN-Praxis im Süden des Cuxlands: Chancen und Herausforderungen für Bremerhaven

Bernd Freemann, Gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion Bremerhaven, zur geplanten KVN-Praxis im Süden des Cuxlands: Chancen und Herausforderungen für Bremerhaven

Bremerhaven, 05. August 2024 – Die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), eine eigene Praxis im Süden des Landkreises Cuxhaven zu eröffnen, haben nicht nur im Cuxland, sondern auch in Bremerhaven für Aufmerksamkeit gesorgt. Bernd Freemann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion Bremerhaven, äußert sich dazu wie folgt:

„Die dramatische Situation im Süden des Cuxlands zeigt uns einmal mehr, wie dringend wir innovative Lösungen für die ärztliche Versorgung in ländlichen Regionen benötigen. Eine KVN-Praxis kann hier eine Möglichkeit sein, um die Versorgungslücken zu schließen und den Druck auf die bestehenden Praxen zu mindern.

Für Bremerhaven könnte diese Maßnahme mehrere positive Effekte haben. Zunächst würde die Entlastung der überfüllten Arztpraxen erreicht. Die Verbesserung der Versorgung im Südkreis des Cuxlands würde dazu führen, dass Patienten, die bisher nach Bremerhaven ausweichen mussten, nun in ihrer Heimatregion behandelt werden können. Dies würde die Wartezeiten in Bremerhaven verkürzen und die Arbeitsbelastung der dortigen Ärzte verringern. Außerdem würde sich die regionale Gesundheitsversorgung verbessern. Ein besser verteiltes Netz von Hausärzten erhöht die Versorgungsqualität und -sicherheit für die gesamte Region. Patienten profitieren von einer schnelleren und wohnortnahen medizinischen Betreuung. Schließlich könnte die Attraktivität der Region für Ärzte steigen. Durch innovative Modelle wie eine KVN-Praxis könnte der regionale Raum für junge Ärzte attraktiver werden, insbesondere wenn solche Praxen moderne Arbeitsbedingungen und Anstellungsmöglichkeiten bieten.

Ein denkbares Modell wäre auch, dass die KV Bremen und die KVN gemeinsam ein Gesundheitszentrum betreiben. Eine solche Kooperation könnte Synergien schaffen und die ärztliche Versorgung in beiden Regionen verbessern. Ich plädiere daher für eine enge Zusammenarbeit zwischen Bremerhaven und dem Cuxland. Die KV Bremen sollte dringend mit den niedersächsischen Kollegen Kontakt aufnehmen, um zu prüfen, ob gemeinsame Strategien und der Betrieb eines Zentrums möglich sind. Ein regionales Gesundheitsnetzwerk könnte hier den Austausch und die gemeinsame Planung fördern. Wir müssen sicherstellen, dass sowohl der Süden des Cuxlands als auch Bremerhaven ausreichend mit Ärzten versorgt sind.

In diesem Zusammenhang könnte auch die Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard eine wichtige Rolle spielen. Ihre Unterstützung wäre entscheidend, um die Kooperation zwischen den KVen und weiteren regionalen Gesundheitsakteuren zu fördern. Durch ihre Vermittlung könnten finanzielle Mittel und Ressourcen für gemeinsame Projekte bereitgestellt sowie bürokratische Hürden abgebaut werden. Ihre koordinierende Funktion könnte dabei helfen, innovative Lösungen schneller umzusetzen.

Langfristig hoffe ich, dass die Einführung der KVN-Praxis und die Zusammenarbeit der KVen dazu beitragen, den Arztberuf in der Region attraktiver zu machen. Wenn es uns gelingt, mehr junge Ärzte für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen, wird das nicht nur dem Cuxland, sondern auch Bremerhaven zugutekommen.

In diesem Sinne fordere ich die Verantwortlichen auf, diesen Schritt als Chance zu sehen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die ärztliche Versorgung in unserer gesamten Region nachhaltig zu verbessern.“